🚎 TOUR EUROPE // PREMIÈRE DESTINATION : Sigmaringen / Allemagne

Am 11. Juli 2024. Von Vichy nach Sigmaringen, einer Stadt im Süden Deutschlands, in der Nähe des Bodensees.

Nach dem Regen und Hagel erscheint ein Regenbogen. Vor uns liegt das Schloss Sigmaringen, einst Sitz der Vichy-Regierung, wie von Céline beschrieben. Pierre Assouline, der diesem Ort einen Roman widmete, nannte es das « Schloss des Verrats ».

Der Abend endet mit dem Sommerkonzert des Hohenzollern-Gymnasiums Sigmaringen. Auf dem Programm stehen Werke von A. Dvorak, G. Gershwin und E. Sheeran. An der Wand des Gymnasiums zeigt eine Zeichnung Lisa Frank, eine ehemalige Schülerin aus der einzigen jüdischen Familie der Stadt, die in die USA emigrieren musste.

Am 12. Juli. Der Tag beginnt mit einem Tanzworkshop, geleitet von Frédérique Mille. Anschließend erreicht unser Bus das Theater Lindenhof, das ganz ähnlich wie Procédé Zèbre Theater und lokale Erinnerungsarbeit verbindet. Seit 1981 wurde dieser Ort, Theater und Café zugleich, renoviert, und die ehemalige Scheune zur Theaterbühne. Die Gründer sind zu Profis geworden, und heute finden dort jährlich bis zu 350 Aufführungen statt, die meisten davon von der eigenen Theatertruppe.

Das Team empfängt die Busteilnehmer herzlich und läd zu einer Führung durch ihr Theater auf dem Land ein., geleitet von Stefan Hallmayer. Nach einer Brezelpause und fröhlichem Austausch, geht es wieder zurück nach Sigmaringen, denn das Programm geht weiter mit dem « Bus der Erinnerungen – Sigmaringen ». Bereits im März 2024 von den Schülern des HZG, zusammen mit Procédé Zèbre aufgeführt, werden die Aufführungen erneut gespielt.

Die Stücke erzählen die Schicksale von Lisa Frank und Sophie Scholl, der deutschen Widerstandskämpferin, die die Widerstandsgruppe, die Weiße Rose gründete. Durch die Arbeit der Schauspielerin Marie Chassot, des Musikers Christophe Nurit und der Schüler aus Sigmaringen lernen wir das Lied „Lili Marleen“ kennen, das von Soldaten auf beiden Seiten der Front gesungen wurde. Wir erfahren von der Ankunft der Vichy-Regierung in der Stadt. Die Vorstellung endet mit einer Szene, in der Zeitungartikel vorgelesen werden, die über Rassimus berichten. Die Schlagzeilen der 1940er Jahre und der heutigen Zeit überlagern sich. „Nie Mehr?“ fragen die junge Schauspieler. Wir haben Zweifel.

Seit 2018 ist das Hohenzollern-Gymnasium Projektpartner des Erasmus+Programms « Laboratories Iuvenis », mit Aylin, David, Nele, Presiyana, Ruslan, Selissa, Sophia und Xenia, unter der Leitung von Anne Marie Kastelsky und Stefanie Bisinger.

Am Ende gibt es noch eine private Fürhung durch das Schloss Hohenzollern : David, Projetteilnehmer des HZG, der dieses Jahr sein Abitur gemacht hat, führt uns durch das Schloss. Dieses Haus der Familie Hohenzollern erweist sich als wichtig für die Geschichte Frankreichs und Rumäniens. David zeigt uns die sorgfältig versteckten Türen, lässt uns in ein Waffenarsenal hinabsteigen und erklärt, wie man einen Spiegel aus Italien hierher nach Sigmaringen transportierte, nämlich mit Butter. Daher stammt der deutsche Ausdruck „Alles in Butter“…